Nach rund 8 Jahren an der Spitze der DSTG Hamburg wurde der Kollege Karl-Heinz Hartmann durch den Kollegen Siegfried Röhlig abgelöst. Kollege Siegfried Röhlig, allen bekannt als kantiger und kämpferischer Mann, oft unbequem, doch sich selbst nie schonender aufrechter Demokrat, trieb die Sache und alle zu vertretenden Belange unermüdlich voran. Zahlreiche, sich als notwendig erweisende Protestversammlungen – so unter anderem am 8. April 1968 mit 1.600 Kollegen in der damaligen Festhalle Planten und Blomen – trugen den Stempel seiner Amtszeit. Die ab Anfang 1971 eingeleitete Aktion „Dienst nach Recht und Gesetz“, zu der die Bediensteten der Finanzämter aufgerufen waren und zum größten Teil monatelang folgten, war damaliger Höhepunkt gewerkschaftlicher Durchsetzungsbestrebungen zur Abwehr immer größer werdender Arbeitsbelastungen und um eine gleichmäßige und gesetzmäßige Behandlung der Steuerbürger sicherzustellen.
Als besonderer Erfolg in diesen Jahren ist das Erreichen der analytischen Dienstpostenbewertung, mit fühlbaren Erfolgen für die meisten vertretenen Kollegen verbunden, zu erwähnen.
Aber auch die allgemeine gesellschaftliche Entwicklung geht nicht ohne Spuren an der Arbeit der Gewerkschaft vorbei. Gerade im Bereich der Jugendorganisationen traten wiederholt Probleme und unterschiedliche Ansichten auf, sodass im Sommer 1966 eine Diskussion um den Inhalt der Zeitung „Das Steuerrad“ entfachte. Dabei pochte der Landesvorstand darauf, dass zwar auch politische Themen behandelt werden können, jedoch nicht an der Grenze zur Verfassungsmäßigkeit.
Die bisherigen Verwaltungsprobleme bestanden weiterhin fort. Zu wenig Personal stand immer höheren Aufgaben gegenüber. Der Kampf um eine Zulage für alle Steuerbeamten strebte seinem finalen Endpunkt entgegen, jedoch nur für Betriebsprüfende und Steuerfahnder. Dennoch kämpfte die Gewerkschaft weiter für eine Zulage, die alle Steuerbeamte erhalten sollten.
Dann endlich, nachdem sich die Gewerkschaft in den vergangenen Jahren fast ausschließlich nur an die verbeamteten Kollegen richtete, öffnete sich die Gewerkschaft 1970 für die Angestellten der Steuerverwaltung. In der folgenden Personalratswahl errang die Gewerkschaft in allen drei Beschäftigungsgruppen (Arbeiter, Angestellte, Beamte) die Mehrheiten und stellte damit ihre Geschlossenheit unter Beweis.
Der Bund Deutscher Steuerbeamten Hamburg änderte, im 25 Jahr seines Bestehens, auf dem Gewerkschaftstag am 22. Juni 1973 seinen Namen und benannte sich in Deutsche Steuergewerkschaft Landesverband Hamburg um. Damit machte die Gewerkschaft auch nach außen deutlich, dass sie bereit war für alle Bediensteten der Steuerverwaltung einzustehen und sich für ihre Interessen einzusetzen.
Eine weitere wesentliche Entscheidung, die die Arbeit der BDSt-Jugend bis in die aktuelle Zeit mitprägt, wurde im Jahr 1970 getroffen. Das Höchstalter für eine Mitgliedschaft in der Jugend wurde auf 30 Jahre angehoben.